Das Tagesgeld Hopping verspricht die bestmögliche Rendite, doch häufig sind die hoch verzinsten Tagesgeldkonto-Angebote auf Neukunden beschränkt.
Tagesgeld-Konten sind seit Jahren populär. Sie bieten in der Regel höhere Zinsen als ein konventionelles Sparbuch, und das bei größerer Flexibilität. Viele Anbieter werben mit attraktiven Zinsen, vor allen Dingen für Neukunden. Deshalb kann es Sinn machen, einen aktuellen Tagesgeld Vergleich zu nutzen und das Konto gegen eines mit attraktiveren Konditionen einzutauschen.
Neukunden bevorzugt
Wer ein Tagesgeldkonto eröffnet, erhält fast immer höhere Zinsen als Kunden, die beim gleichen Anbieter seit längerer Zeit eines haben. Den höheren Zinssatz bekommt der Neukunde z.B. für vier Monate oder ein Jahr, danach wird dieser Zinssatz den allgemein üblichen Zinsen für Tagesgeld angepasst. In der Regel verringert er sich, es sein denn, die allgemeinen Zinsen sind gestiegen.
Attraktive Zinsen nur bis zu einer Höchstgrenze
Die hohen Zinsen für Neukunden werden eigentlich immer nur für einen vereinbarten Höchstbetrag gezahlt. Diese Höchstgrenze ist je nach Anbieter unterschiedlich definiert, verbunden mit unterschiedlichen Laufzeiten. So kann eine Bank 1 Prozent Zinsen für zwölf Monate und für einen Höchstbetrag von 20.000 Euro anbieten; ein anderer Anbieter bietet 1,1 Prozent für maximal 100.000 Euro bei einer Laufzeit von vier Monaten. Es liegt auf der Hand, dass beide Angebote nicht so einfach zu vergleichen sind.
Verzinsung über der Höchstgrenze sehr gering
Wer große Summen auf einem Tagesgeldkonto anlegt, sollte sich nicht allein von den hohen Zinsen für Neukunden blenden lassen. Für ihn kann der Zinssatz wichtiger sein, der für Spareinlagen gezahlt wird, die den Höchstbetrag mit attraktiven Zinsen für Neukunden überschreiten. Entscheidend ist dann nicht der Zinssatz für Neukunden, sondern es ist die Summe der Zinserträge aus hohen Zinsen für den Sockelbetrag bei Neukunden und niedrigen Zinsen für den Betrag, der den Sockelbetrag überschreitet.
Kontowechsel bei besseren Konditionen
Über das Kapital auf einem Tagesgeldkonto kann der Anleger jederzeit verfügen und es als Neukunde bei einer anderen Bank zu besseren Konditionen einzahlen. Dafür muss ein neues Konto eröffnet werden, was nicht allzu aufwendig ist. Nicht vergessen werden sollte der Freistellungsauftrag, er muss bei der alten Bank gekündigt und bei der neuen beantragt werden, um die Quellensteuer zu vermeiden.
Weiterhin sollten Sparer, die regelmäßig ihr Tagesgeld-Konto wechseln, darauf achten, dass sie bei der neuen Bank wirklich als Neukunden gelten. Neukunden sind solche Kunden, die seit einem von den Anbietern festgelegten Zeitraum nicht Kunden der Bank waren. Dieser Zeitraum kann bis zu zwei Jahren betragen. Wer also von Bank X zu Bank Y wechselt, um nach wenigen Monaten wieder zu Bank X zu gehen, muss darauf achten, dass er von Bank X wieder als Neukunde anerkannt wird – ansonsten bekommt er nicht die entsprechend attraktiven Zinsen.
Aufwand und Ertrag
Grundsätlich gilt, dass Tagesgeld-Hopping umso eher lohnt, je höher der Anlagebetrag ist. Gilt der hohe Zins für Neukunden bis 20.000 Euro und soll exakt dieser Betrag angelegt werden, schöpft der Sparer die Vorteile als Neukunde voll aus. Wechselt er nach Auslaufen der Sonderkonditionen für Neukunden zu einer anderen Bank, die ebenfalls hohe Zinsen für Neukunden bis zu einer Höchstgrenze von 20.000 Euro anbietet, dürfte dies zu deutlich höheren Zinseinnahmen führen, als wenn der Kunde bei seiner alten Bank geblieben wäre.
Bei einer wesentlich kleineren Anlagesumme sind die Vorteile beim Tagesgeld-Hopping häufig marginal.
Alle Konditionen im Blick behalten
Anleger, welche die Vorteile des Tagesgeld-Hoppings nutzen wollen, sollten sich umfassend über die Konditionen des neuen Anbieters informieren und diese mit den eigenen Zielen abstimmen. Soll ein bestimmter Betrag für längere Zeit angelegt werden, könnte die Anlage in Festgeld für 10 Jahre attraktiv sein. Das attraktivste Angebot lässt sich letztlich genau berechnen, wenn alle Konditionen berücksichtigt werden.