Taschengeld - Warum früher Umgang mit Geld wichtig ist

Taschengeld für Kinder ist ein Thema, das immer wieder gerne diskutiert wird. Es ist längst noch nicht allverbindlich und bleibt daher eine freiwillige Angelegenheit für die Eltern.

Das Handgeld für die Kinderwünsche hat aber einen durchaus pädagogisch wertvollen Effekt, denn so können Kinder das Verständnis für Geld und Geldwerte sowie den richtigen Umgang damit lernen, vorausgesetzt, die Eltern beachten einige Hinweise.

Taschengeld fördert, wenn diese Ziele angestrebt werden:

  • Selbstständigkeit
  • Treffen von Entscheidungen
  • Einteilung von verfügbaren Finanzen für einen bestimmten Zeitraum
  • Vermeidung von Schulden
  • Sparziele erreichen
  • Finanzielle Vorsorge treffen

Ab welchem Alter Taschengeld und in welcher Höhe?

Hier scheiden sich die Geister und jeder kann es prinzipiell handhaben, wie er will. Empfehlungen zufolge sollte bereits ab dem 5. Lebensjahr mit der Ausgabe von Taschengeld an die Kleinen begonnen werden, wobei Beträge zwischen 0,50 bis 1,00 Euro ausreichend sind. Im Grundschulalter ab 6 Jahren steigt dann das Taschengeld entsprechend dem Alter des Kindes im besten Fall kontinuierlich an und orientiert sich auch an den gesteigerten Bedürfnissen des Kindes. So liegt die Taschengeldspanne für Kinder von 6 bis 9 Jahren zwischen 1,00 und 3,00 Euro, wobei das Geld wöchentlich ausgezahlt wird. Ab dem 10. Lebensjahr ist die monatliche Barauszahlung sinnvoll, die Beträge steigen und können sich bis zur Volljährigkeit bis auf 50,00 Euro im Monat erhöhen. Natürlich liegt die explizite Summe immer im Ermessen der Eltern und richtet sich vor allen Dingen auch nach dem verfügbaren Budget.

Regelmäßigkeit, Termintreue und Unterstützung

Mit dem Taschengeld geben ist es nicht getan, wenn das Kind aus dieser finanziellen Zuwendung einen Nutzen für die Zukunft ziehen soll. Es braucht eine gewisse Hilfestellung der Eltern ebenso wie die Einhaltung des Auszahlungsdatums und das regelmäßig. Hier kann ein Girokonto für Schüler sinnvoll sein, auf das Geld bequem per Dauerauftrag überwiesen werden kann. Taschengeld sollte dem Kind immer zur freien Verfügung stehen. Schulsachen, Bekleidung, Lebensmittel werden davon nur dann bezahlt, wenn es sich um Artikel handelt, die das Kind sich außerhalb des Notwendigen wünscht. Taschengeld darf weiterhin kein Druck- oder Strafmittel sein, die Erhöhung des Betrages richtet sich idealerweise nach dem Alter und nicht danach, ob das Kind brav war oder bestimmte Aufgaben erledigt hat. Auch ein Taschengeldentzug oder die Aussetzung der regelmäßigen Zahlung sind nicht angeraten.

Wichtiger ist es, dass Eltern gemeinsam mit den Kindern die Verwaltung und Einteilung des Geldes besprechen, sie anleiten, sich mit dem Geldwert und der Kaufkraft zu beschäftigen. Auch der Preisvergleich im Geschäft hilft dabei, dass Kinder ihr Taschengeld bewusst einsetzen, was ja Sinn der Sache ist. Darüber hinaus können Eltern auch den Spargedanken fördern, indem sie dem Kind erklären, dass es von dem Taschengeld wiederum einen Betrag x in ein Sparschwein oder ein Kinder-Sparkonto investieren kann, um auf einen finanziell größeren Wunsch zu sparen.

Lerneffekte fördern

Wieviel Taschengeld in welchem Alter?Mit dem erhaltenen Taschengeld für den wöchentlichen oder monatlichen Zeitraum auszukommen und eventuell einen größeren Spargedanken zu verfolgen, ist das eigentliche Ziel. Daher heißt es für Eltern, konsequent zu bleiben, wenn das Geld bereits vor Ablauf der nächsten Auszahlung aufgebraucht ist. Ein Extragroschen sollte ebenso wenig drin sein wie sporadische oder spontane Erhöhungen. Kontinuität und die Förderung von Lerneffekten helfen dem Kind weitaus besser, als wenn es Geld bekommt, einfach nur, weil es das so möchte. Wenn das Kind bereits Schreiben und Rechnen kann, zeigt sich eine einfache Einnahmen- und Ausgabenliste als profunde Methode, damit das Kind schwarz auf weiß erkennen kann, wofür und in welchem Zeitrahmen es Geld ausgegeben hat. Das dient auch der zukünftigen Abwägung von Ausgaben. Eine Beurteilung über die Verwendung des Taschengeldes sollte nicht stattfinden, denn darin bleibt das Kind frei. Es geht darum, ihm die Einteilung, die Entscheidung für oder gegen Ausgaben und den Spargedanken näher zu bringen.

Mit zunehmendem Alter steigen auch die Ansprüche und Wünsche. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass Taschengeld erhöht wird. Zielgerichteter ist es, gerade Jugendlichen zu vermitteln, dass Geld auch erst einmal verdient werden muss. Ferienjobs bessern das Taschengeld auf und sind auch für das spätere Arbeitsleben und die soziale Gemeinschaft eine Bereicherung.

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